Plastikabfall: Verwertung im Zementwerk bringt ökologischen Mehrwert


5. Juni 2018

Am 5. Juni ist Weltumwelttag. Der internationale Aktionstag thematisiert in diesem Jahr den Kampf gegen Plastikverschmutzung. Zementwerke spielen eine zentrale Rolle bei der Abfallverwertung in der Schweiz. Vor allem Plastikabfälle, die nicht recycelt werden können, erzielen durch Verwertung im Zementwerk den höchsten ökologischen Mehrwert. Holcim zeigt auf, wie in der Zementproduktion Stoffkreisläufe geschlossen und CO2-Emissionen reduziert werden können.


Die Produktion von Zement ist energie- und ressourcenintensiv. Kreislaufwirtschaft ist für Holcim deshalb nicht nur ein Bekenntnis zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Die Reduktion von fossilen Brennstoffen und natürlichen Rohstoffen macht auch ökonomisch Sinn. Aus diesen Gründen investiert Holcim laufend in Massnahmen und neue Technologien, mit denen sich Stoffkreisläufe schliessen und CO2-Emissionen deutlich senken lassen. Der Fokus liegt auf dem Einsatz alternativer Roh- und Brennstoffe (AFR) in der Zementproduktion: Im so genannten Co-Processing verwertet Holcim Abfälle wie beispielsweise Kunststoffe aus der Industrie, Klärschlamm, Altholz oder Altreifen.

Bis 2017 konnte Holcim Schweiz gegenüber 1990 bereits über 25% CO2 netto je Tonne Zement einsparen und im Bereich der alternativen Brennstoffe über 45% der thermischen Energie ersetzen. Als weltweit tätiges Unternehmen verfügt Holcim über eine hohe Innovationskraft im Bereich AFR und trägt wesentlich zur Erreichung der Ziele im Bereich Energie, Klima und Ressourceneffizienz der Schweiz bei.

Plastikverwertung im Zementwerk mit ökologischem Mehrwert

Die Schweiz steht in Bezug auf Recycling und Abfalltrennung im internationalen Vergleich sehr gut da. Für Holcim besteht im Bereich der Wiederverwertung wertvoller Plastikabfälle aus Siedlungskehricht allerdings noch erhebliches Potenzial zur Verbesserung der Kreislaufwirtschaft: In erster Linie sollte die stoffliche Verwertung (Recycling) von Plastikabfällen gesteigert werden. Holcim pflegt dazu eine Partnerschaft mit dem Verein Kunststoffrecycling Schweiz (VKRS) - mit dem Ziel, die stoffliche Verwertung bis 2021 auf 50% zu erhöhen. Holcim vertritt konsequent die Haltung, dass Stoffe gemäss einer ökologischen Gesamtrechnung betrachtet werden müssen: sie sollten so weit wie möglich recycelt werden. Nur der verbleibende Rest sollte dort verwertet werden, wo in einer ökologischen Gesamtrechnung am meisten Energie- und Stoffwert herausgeholt wird.

Für Plastikabfälle, die nirgends mehr stofflich verwertbar sind, bietet die thermische Verwertung in der Zementproduktion eine ökologische Lösung. Die Zementindustrie kann durch den Einsatz von Plastikabfällen den Verbrauch von fossilen Brennstoffen wie zum Beispiel Kohle deutlich reduzieren. In einer ökologischen Gesamtrechnung ist die Verwertung von Plastikabfällen im Co-Processing der Zementproduktion der herkömmlichen Verbrennung deutlich überlegen - auch deshalb, weil die hohen Temperaturen und die lange Verweilzeit im Drehrohrofen Schadstoffe zerstören, den Wärmeinhalt vollständig verwerten und keine Aschen oder andere Rückstände übrig bleiben, die auf einer Deponie entsorgt werden müssen. Damit erreicht die Holcim eine vollständige energetische und stoffliche Verwertung.

Verwertung von Klärschlamm: Optimale Synergien im Zementwerk Siggenthal

Zu den wichtigsten Vorteilen der Abfallverwertung in der Zementproduktion gehört, dass die mineralischen Bestandteile des Abfalls vollständig in den Klinker integriert werden und Rohmaterial ersetzen. Damit kann Holcim die natürlichen Rohstoffe schonen. Ein Beispiel dafür ist die Verwertung von getrocknetem Klärschlamm: Dieser dient im ersten Schritt als alternativer Brennstoff. Gleichzeitig vermischen sich die mineralischen Überreste im Drehofen mit dem Rohmaterial und werden zu Klinker verarbeitet. Das Holcim Zementwerk in Siggenthal unterhält dazu eine Partnerschaft mit der Firma STRAG, welche Klärschlamm der umliegenden Gemeinden entgegen nimmt und trocknet. STRAG trocknet den Klärschlamm mit der Abwärme des Drehofens vom Zementwerk - umgekehrt liefert STRAG den trockenen Klärschlamm an Holcim zur energetischen und stofflichen Verwertung. Die Holcim hat an all ihren Standorten solche industrielle Partnerschaften, die hervorragende ökologische und wirtschaftliche Synergien ermöglichen.

Media Relations

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E-Mail: communications-ch@holcim.com

So schliessen wir Stoffkreisläufe

Wir verringern unsere CO2-Emissionen indem wir anstelle fossiler Brennstoffe industrielle Abfälle verwerten, die sonst nirgends verwertet werden können.

  • Wir schonen natürliche Rohstoffe, indem wir in der Klinkerherstellung Kalkstein teilweise durch mineralische Abfälle ersetzen.
  • Wir schonen den natürlichen Rohstoff Kies indem wir Beton aus dem Abbruch von Gebäuden als Ersatz für Kies und Sand verwenden, um neuen Beton herzustellen.
  • Durch die Punkte zwei und drei verringern wir den Bedarf an Deponien für mineralische Abfälle, weil wir diese Abfälle verwerten statt ablagern.
  • Wir verwenden die Abwärme des Zementofens effizient, als Fernwärme für Nachbargemeinden und zum Trocknen von Klärschlamm, den wir wiederum als Brennstoff verwenden, und wir stellen Strom für den Eigenbedarf her.
  • Am Schweizer Entsorgungsmarkt tritt Holcim Schweiz als Geocycle (Schweiz) auf und ist dort seit über 30 Jahren zuverlässiger Partner für die Verwertung von Abfällen.