Kiesgrube in Aigle: ein Zufluchtsort für Flussregenpfeifer


24. April 2020

Die Kiesgrube von Pré-Neyroud in Aigle stellt sich der Herausforderung, die Produktion mit dem Erhalt von Schutzgebieten in Einklang zu bringen. Seit 2012 beherbergt die Kiesgrube jedes Jahr von April bis Juli eine Population von Flussregenpfeifern - einer bedrohten Vogelart, die zu den gefährdeten Arten in der Schweiz gehört. Erfahren Sie mehr über einen der besten Brutplätze des Flussregenpfeifers in der Westschweiz zu Beginn der Brutsaison.


Kennen Sie den Flussregenpfeifer? Diese vom Aussterben bedrohte Zugvogelart aus der Familie der Watvögel ist eine der wenigen, die in der Schweiz noch brütet und scheint in Kiesgruben einen guten Zufluchtsort gefunden zu haben. Während bis in die 1960er Jahre aufgrund der Eindeichung von Flüssen und Bächen die Population der Flussregenpfeifer zurückging, musste er alternative Lebensräume erschliessen. Kiesgruben bieten Flussregenpfeifern ein günstiges Umfeld zum Nisten und zur Eiablage auf trockenen Flächen aus Sand, Kies und Kieselsteinen. Jedes Jahr gibt es in der ganzen Schweiz 90 bis 110 Paare. Darunter haben ein Drittel der Vogelpaare in Kiesgruben Zuflucht gefunden. Im Jahr 2019 liessen sich sechs Paare in der Kiesgrube von Pre-Neyroud nieder, wo sie 17 Küken zur Welt brachten.

Die Frucht guter Zusammenarbeit

Holcim kann sich seit 2012 auf eine gute Zusammenarbeit mit der Ornithologin Aleksandra Rnjaković stützen, die das den Vögeln gewidmete Gebiet betreut und die Entwicklung ihrer Population regelmässig beobachtet.

Aleksandra Rnjaković hat einen Leitfaden erstellt, um die Fortpflanzung der Flussregenpfeifer in Kiesgruben zu fördern und erlebt die Zusammenarbeit mit Holcim in Aigle sehr positiv: "Mir liegt das Thema des Lebensraumverlusts, unter dem die Mehrheit der Vögel leidet, sehr am Herzen. Die Ergebnisse dieses Projekts sind äusserst ermutigend und zeigen, dass menschliche und wirtschaftliche Aktivitäten mit dem Schutz der Vögel oder der Natur vereinbart werden können”.

Ein geschützter Lebensraum

Um die Fortpflanzung der Flussregenpfeifer zu fördern, passt sich die Verwaltung der Kiesgrube in Aigle an deren Anwesenheit an. Seit 2012 schaffen wir optimale Bedingungen für die Entwicklung der Vögel, indem jeweils von April bis Juli ein Teil des Abbaugebietes gesperrt wird. Dafür legen wir jeweils ein Jahr zuvor eine kiesige Fläche frei, die sich für die Flussregenpfeifer ideal zum Nisten eignet. Optimal sind Gebiete mit vegetationsfreiem Sandboden und Zugang zu flachem Wasser.

Damit die Eier vor dem Schlüpfen nicht gefressen werden, dienen Käfige auf den Nestern als Schutz vor Krähen und Möwen. In einigen Fällen werden sogar Elektrozäune eingesetzt, um grössere Raubtiere wie Füchse, Dachse oder Katzen abzuschrecken. Diese Schutzmassnahmen helfen auch den Angestellten der Kiesgrube, Nester zu lokalisieren, damit sie diese bewusst umgehen können.

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