Zementwerk Eclépens erzeugt Strom aus Abwärme


9. Juli 2020

Als einer der führenden Baustoffhersteller der Schweiz stellt sich Holcim den Herausforderungen einer nachhaltig gebauten Zukunft. Seit vielen Jahren reduziert das Unternehmen die CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, indem es für seine Werke in Spitzentechnologien investiert. Das jüngste Beispiel ist eine vor wenigen Tagen im Zementwerk Eclépens in Betrieb genommene Turbine, mit der die bei der Zementproduktion entstehende Abwärme zur Stromerzeugung genutzt werden kann.


Dem Fernwärmenetz Cadcime ist es gelungen, seine Vision zu verwirklichen und aus der bei der Zementproduktion entstehenden Abwärme Strom zu erzeugen. Dank einer neuen Turbine kann Holcim seit Mitte Juni 2020 mehr als 90 Prozent der von dem Klinkerofen im Zementwerk Eclépens abgegebenen Wärme verwerten. Künftig wird das Werk durch diese Abwärme allein 6,7 Mio. kWh Strom pro Jahr erzeugen. Mit der neuen Anlage lässt sich der Strombedarf von 1700 Haushalten decken.

Von der Fernwärme …

Die Idee, die Abwärme zu nutzen, ist nicht neu. Bereits 1983 gab es bei Holcim Bemühungen in diese Richtung. Damals wurden erste Projekte zur Wärmerückgewinnung im Zementwerk Eclépens lanciert. Diese führten 1994 zur Gründung der Aktiengesellschaft Cadcime, an der heute neben Holcim als Hauptaktionärin auch drei an das Zementwerk angrenzende Gemeinden (Eclépens, La Sarraz und Pompaples) sowie das Energieunternehmen Romande Energie beteiligt sind. Das Fernwärmenetz ist seitdem stetig gewachsen. Heute liefert es jährlich 22 GWh Wärme an etwa 2000 Haushalte in vier Gemeinden. 

… zur Stromerzeugung

Mit der Inbetriebnahme der neuen Turbine setzt Cadcime einmal mehr neue Massstäbe. Entstanden ist das Projekt aus der Feststellung heraus, dass die Wärmeversorgung stark vom saisonalen Bedarf abhängt, was im Winter zu einer starken Nachfrage und im Sommer zu einer Überproduktion führt. Was sollte man mit dieser überschüssigen Energie anfangen? Früher konnte die Wärmeenergie in den wärmsten Monaten des Jahres nicht genutzt werden. Jetzt wird sie dank der am Ende des Zementproduktionsprozesses vorhandenen Restenergie als Strom verwertet. 

Innovative Technologie

Cadcime stützt sich hierfür auf die ORC-Technologie des italienischen Herstellers Turboden. «Das System basiert auf einem geschlossenen thermodynamischen Kreislauf und wandelt die Abwärme vom Ofen des Zementwerks in Strom um. Das Arbeitsprinzip der Turbine ist einfach: Die im Abgas des Ofens enthaltene Wärme wird über riesige Wärmetauscher zurückgewonnen und dann über einen geschlossenen Kreislauf zur Turbine geleitet, die das erhitzte Wasser als Medium verwendet. Dort wandelt ein Turbogenerator, der wie eine konventionelle Dampfturbine funktioniert, die thermische Energie erst in mechanische und schliesslich über einen Generator in elektrische Energie um», erklärt Roger Dupertuis, Geschäftsführer von Cadcime. 

Ambitionierte Energiestrategie 

Diese Investition ist Teil der Strategie zur Verringerung des Energieverbrauchs des Holcim Zementwerks in Eclépens. Das Werk nutzt bereits zu 100 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Seit der Installation einer Photovoltaikanlage mit einer Fläche von 3650 m² in diesem Frühjahr kann nun parallel auch viel Strom eingespart werden. Mit den Investitionen in die Anlagen will das Waadtländer Werk vor allem die Verwendung fossiler Brennstoffe reduzieren und stattdessen auf Abfallstoffe als alternative Brennstoffe setzen. All dies trägt dazu bei, dass das Zementwerk von Eclépens zu den CO2-Pionieren unter den europäischen Zementwerken zählt.

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