Abbaugebiete im Einklang mit der Natur und der Landschaft: Beispiel Musital

Die Verantwortung gegenüber der Natur ist heute grösser denn je. Landschaften werden intensiv genutzt und Platz ist ein seltenes Gut geworden. Deshalb gewinnt die Gestaltung von Abbau- und Rekultivierungsgebieten zur Erhaltung der Artenvielfalt vermehrt an Bedeutung. Für Holcim Schweiz war es nach der Aufgabe des Zementwerks Rekingen selbstverständlich, dass der Steinbruch Musital in renaturiertem Zustand an die Nachwelt übergeben wird.

 

Vom Steinbruch zur Naturoase

Der alte Steinbruch Musital ist heute kein Steinbruch mehr, sondern ein Gebiet, das seinen eigenen, natürlichen Gesetzen folgt: Seltene Blumenarten siedeln sich von selbst an, Insekten, z.B. Schmetterlinge finden neuen Lebensraum, Vögel nisten, Amphibien laichen. Damit die Natur in wenigen Jahren das Gebiet zurückerobern konnte, bedurfte es menschlicher Eingriffe, die mit Verständnis, Sachkenntnis und viel Engagement ausgeführt wurden.

 

Musital Naturoase 1

Steter Wandel

Im Steinbruch sind zwar die baulichen Arbeiten beendet, seine zukünftige Erscheinung ist jedoch einem steten Wandel unterworfen. Die Steilwände, die Zeugnis vom Abbau ablegen, werden je nach Felsbeschaffenheit schneller oder langsamer abwittern, erodiertes Material wird sich an den grosszügig bemessenen Retensionsräumen in der Steinbruchsohle sammeln. Bereiche mit menschlicher Nutzung, wie die Magerwiesen auf der Fussaufschüttung oder aufgeforstete Wälder, die eng mit den "Naturflächen" verzahnt sind, geben der anlaufenden Entwicklung zusätzliche Spannung.

 

Flächenbilanz der Nutzungen

Flächenbilanz der Nutzungen (ca. in ha) vor Abbau "Konzept Endgestaltung" 1998
Wald, inkl. Wald am Musitalbach 27.15 17.80
Landwirtschaft (ackerfähig) 2.60 1.00
Landwirtschaft (extensives Grünland, ink. Magerwiese/Trockenrasen 1.75 2.85
Ruderal- und Pionierflächen - 8.30
Absetzbecken mit Biotopfunktion - 0.70
Hecken - 0.25
Betriebsflächen und Steinbruchgarage - 0.25
Gesamftläche 31.5 31.5