Renaturierte Gebiete: Uferschwalben in Bretonnières
Seit mehreren Jahren verbringt eine Kolonie Uferschwalben die Monate Mai bis August im Holcim Kieswerk Bretonnières. Im Mai 2014 sind die ersten Uferschwalben wieder aus Zentralafrika zurückgekehrt. Ca. 180 Nester zählte das Kieswerk Mitte Juni im Abbaugebiet „Le Sapelet“
Jeweils im Mai kommt wird’s laut im Abbaugebiet „Le Sapelet“ in Bretonnières. Die Uferschwalben melden sich mit ihren Rufen aus dem Winterlager in Zentralafrika zurück. Bereits seit einigen Jahren lässt sich eine Kolonie Uferschwalben im Abbaugebiet Le Sapelet, ca. 15 km südwestlich von Yverdon-les-Bains, nieder.
Das Werk ist entsprechend vorbereitet. Es lässt im Abbaugebiet eigens für die Uferschwalben eine Steilwand stehen, die es jedes Jahr vor der Ankunft der Uferschwalben im Mai instand setzt. Diese Steilwand bietet den Zugvögeln optimale Bedingungen für ihre Fortpflanzung. Beide Partner graben mit den Schnäbeln und Füssen eine armtiefe Brutröhre in die steile Wand. Die etwas aufsteigenden Röhren werden am hinteren Ende erweitert und mit Halmen und Federn ausgepolstert. Dort zeihen die Elternpaare drei bis fünf Junge auf.
Die Zukunft der Nester hängt von vielen Faktoren ab: Wetter, Raubtiere etc. Die Steilwand in Bretonnières bleibt noch mindestens drei Jahre erhalten. Danach schaut Holcim rechtzeitig vor dem 1. Mai für einen neuen Brutstandort. Normalerweise nisten die Uferschwalben in festsandigen Steilufern von Flussschleifen in Europa. Da diese Art von Lebensraum in der Schweiz kaum mehr vorhanden ist, bietet „Le Sapelet“ mit seiner festsandigen Steilwand den Uferschwalben einen idealen Ersatzstandort für die Fortpflanzung. Die Uferschwalbe ist die kleinste Schwalbenart. Männchen und Weibchen sehen gleich aus: einfarbig braune Oberseite; Unterseite weiss mit braunem Brustband; kurzer, etwas gegabelter Schwanz. Die Uferschwalben ernähren sich von Insekten, weshalb sie den Winter in Afrika verbringen.
Die Uferschwalbe ist auf der Roten Liste der Schweiz als „verletzlich“ eingestuft. Aus diesem Grund gilt sie als Prioritätsart für die Artenförderung Vögel Schweiz.
Fotos (von oben nach unten): Sandwand in Bretonnières (BEB SA / AC); Uferschwalben (S. Wassmer)